Christiane Sieveking im Interview: Texten für Anwälte
By Christina Toth Geposted in - Blog & mandatum momentum & mandatum Social Media Award & MarketingHeute stellen wir euch das zweite Mitglied unserer Expertenjury für den mandatum-Social Media Award 2016 vor – Christiane Sieveking.
Christiane hat nicht nur ein Gespür für gute Storys und Texte, sondern weiß auch, wie man Offline- und Online-Kanäle am besten bespielt. Als selbstständige Texterin betreut Sie alleine und mit Partnern Kunden wie Kunz Schima Wallentin, Ford, DO & CO, Henry und die Arbeiterkammer Wien. Vor ihrer Selbstständigkeit war Christiane unter anderem bei PKP BBDO tätig.
Websites aus Christianes Tastatur:
Du hast ja als Texterin viel Erfahrung mit unterschiedlichen Branchen und hast bereits mit Kanzleien zusammengearbeitet. Nun ist die Sprache ja das Werkzeug des Anwalts. Gibt es deiner Meinung nach Besonderheiten für diese Branche?
Ja, unbedingt! Kaum ein Berufsstand hat eine so spezifische Sprache wie die Juristen. Eine Sprache, die mit messerscharfer Präzision Kausalitäten abbildet und Zusammenhänge herausschält. Sie muss sich nach allen Richtungen absichern. Jedes Wort ist bewusst gesetzt und unverzichtbar. Das macht Texte leider für Nicht-Juristen manchmal schwer verständlich und bürstet bisweilen das landläufige ästhetische Empfinden gegen den Strich. In der Kommunikation müssen Kanzleien den Ausgleich schaffen: Sie müssen Ihren Zielgruppen sympathisch, nah und auf Augenhöhe begegnen, ohne dabei die eigene Sprachidentität zu verleugnen.
Worin liegen deiner Meinung nach die Unterschiede beim Texten von Broschüren, Online-Texten und Pressetexten?
Ausgangspunkt beim Texten sind immer der Leser und die Lesesituation. Daraus ergeben sich die Unterschiede. Im Web will keiner viele Buchstaben sehen. Die Aufmerksamkeitsspanne ist extrem kurz, das Wichtigste muss auf einen Blick erfassbar sein. Ganz anders bei einer aufwendigen Hochglanz-Broschüre. Wer die zur Hand nimmt, interessiert sich für das Thema und will in die Welt hineingezogen werden. Dementsprechend müssen die Texte Spannung haben, eine Atmosphäre aufbauen. Ein Pressetext ist ja nicht nur Infolieferant, sondern möglicherweise auch Copy-Paste-Futter. Man textet ihn also streng genommen für zwei Zielgruppen: erst die Journalisten und dann die Leser der Journalisten …
Was braucht es, um Kanzleien sowohl online als auch offline gut zu präsentieren?
Einheitlichkeit und Kongruenz: Ein starkes Corporate Design, einen durchgehenden Sprachstil – und beides muss dem Wesen der Kanzlei entsprechen. Dazu noch den Blick dafür, welche Medien zur Kanzlei passen.
Worin unterscheidet sich ein guter von einem schlechten Text?
Ein guter Text weiß, von wem er gelesen wird und was er dem Leser sagen will. Einem schlechten Text ist beides egal.
Du bist Jurymitglied beim mandatum-Social Media Award 2016. Worauf wirst du bei den Kanzleiauftritten im Web besonders achten?
Authentizität, Unverwechselbarkeit und Inhaltsdichte. Einer Kanzlei vertraue ich mich ja meistens in einer schwierigen und weittragenden Situation an – da möchte ich schon vorher wissen, was ich bekomme. Die Website soll mir ein Gefühl für die Persönlichkeit der Kanzlei und ihrer Menschen vermitteln. Es geht um Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und echte Kompetenz.
Liebe Christiane, wir freuen uns schon riesig auf die Ergebnisse zum mandatum-Social Media Award 2016. Vielen Dank!
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